Sonntag, 6. Dezember 2015

Zur erzgebirgischen Weihnacht gehört auch Erzgebirgischer Stollen

Weihnachtszeit ist schon immer wieder eine besondere Zeit, vor allem hier bei uns im Erzgebirge, nicht umsonst wird es das Weihnachtland genannt.
Ich glaub Außenstehende wundern sich manchmal über unsere Bräuche, sind gleichzeitig aber auch fasziniert davon. Letzendlich hat ja jede Gegend seine Besonderheiten und das ist auch gut so.

Aber für alle die nicht von hier sind möchte ich nicht nur den Stollen vorstellen, den ich gebacken habe, sondern auch ein wenig vom Erzgebirge erzählen, dabei beziehe ich mich um die Gegend um Annaberg, da ich hier auch lebe. 
Früher hat es hier vor allem Wald und Berge gegeben, irgendwann im 16. Jahhundert hat man Silbererz gefunden und das 2. Berggeschrey ging los, (das 1. Berggschreiy war im 12. Jahrhundert in der Gegend um Freiberg), man kann es mit dem Goldrausch in Amerika vergleichen. Dadurch kamen immer Menschen hierher um hier zu arbeiten und zu leben. Damit wurde die Besiedlung auch dichter und es entstanden, auch planmäßg Städte und Dörfer. Annaberg, die immer noch als die Hauptstadt des Erzgebirges gilt war damals die größte Stadt in Sachsen, größer als Dresden. Wenn man bedenkt wie groß Annaberg heute ist, muss Dresden ja ein Dorf gewesen sein ;-)
Erst diese Woche war ich im Dorotheastollen, da ist einem vieles bewußt geworden, was die Leute hier prägte und noch immer Bestand hat. Die Bergleute waren den ganzen Tag unter Tage mit Hammer und Meißel, dort ist es stockdunkel und sie hatten nur ein kleines Licht. Gerade in den Wintermonaten gingen sie morgens im Dunklen zum Bergwerk und abens wenn sie nach Hause gingen war es wieder dunkel.
Gerade deshlab kann man verstehen wie sie sich nach Licht sehnten und deshalb ist bei uns das Licht in der Weihnachtszeit von besonderer Bedeutung. Wir haben es eindrucksvoll diese Woche erlebt: als wir aus dem Stollen kamen (und der ist jetzt schon ein wenig beleuchtet) schauten wir auf das Mehrfamilienhaus das gleich daneben stand: in jedem Fenster leuchtete ein Schwippbogen, da ist es gleich nicht mehr so dunkel.

http://media05.myheimat.de/2008/12/12/328293_web.jpg?1229109845
so in etwa sieht das aus (Bild von der Seite myheimat.de)
Der Schwippbogen ist dem Mundloch (Eingang) eines Bergwerks nachempfunden.
Die große Sause mit dem Silbererz hielt aber nicht ewig an, die Menschen hier lebten karg und einfach. Aber sie waren auch einfallsreich, es wurde gebastelt und so entstanden z.B. Räuchermänner, Bergmänner, Engel und andere Figuren, anfangs aus Brotteig, später aus Holz und so entstand die erzgebirgische Volkskunst, die sehr vielfältig ist. Es wird geschnitzt, gedrechselt und bemalt. Vor allem für die Frauen war die Einführung des Klöppelns sehr wichtig. Damit konnten sie auch zum Lebensunterhalt beitragen. Es entstanden filigrande Spitzen, Decken usw.. Das Klöppeln ist auch heute weit verbreitet und es gibt sehr moderne Interpretationen die ich meist sehr schön finde, das gleiche gilt auch für die Holzkunst!
Das soll mal ein kleiner Abriß zum Erzgebirge sein, ich will euch mal einen kleinen Ausschnitt zeigen wie das bei mir so aussieht:
Nach dem Totensonntag (der Sonntag vor dem 1. Advent) kann man beginnen das Weihnachtszeug herzuräumen, nicht eher!! Man geht auf den Dachboden holt die Kisten hervor und packt Mann´l fürMann´l und Engel für Engel auf und stellt alles in die Wohnung:


Wir haben im Eßzimmer ein altes Buffet stehen und die meisten Räuchermänner stehen immer darauf. Es ist eine Mischung aus alten Männ´ln und neueren. Die Räuchermänner stellen meist Figuren des täglichen Lebens dar: Nachtwächter, Polizist, Waldarbeiter, oft Türken, keine Ahnung warum, vielleicht war man von dem Exotischen fasziniert)

Ein Stück finde ich immer wieder sehr schön. Es ist ein alter Bergmann, den mein Mann von seinen Großeltern geerbt hat, wie alt er genau ist kann ich aber nicht sagen, er ist ca. 60 cm hoch:


Aber andere Figuren, meist Engel sind sehr beliebt und wir haben verschiedene Ausführungen:
Die beiden äußeren Engel (Arkkordeon und Geige) sind zeimlich alt, von der Oma meines Mannes

Aber auch Szenen aus dem Altag werden nachgestellt, hier sehr filigran eine Tischlerwerkstatt (Maße ca. 6 x 8 cm):


Und neben dem traditionellen gibt es auch moderne Räuchermänner:
nicht nur Olaf aus dem Film "Eiskönigin" ist cool
Das Highlight für uns ist immer wieder unsere große Engelskapelle:


Ich sammle die Engel schon seit 20 Jahren, jedes Jahr kommt ein neuer hinzu und da meine Jungs auch jedes Jahr einen Engel bekommen, ist unsere Kapell schon ganz schön groß geworden.
Dabei gibt es nicht nur Musikanten:

Aber es gibt bei mir natürlich auch einen Adventskranz und andere Deko:



Der Strauß ist mit kleinen erzgebirgischen Anhängern geschmückt
Den Pinguin und den Engel hab ich mal selbst auf der Messe "Hobby, Spiel,Freizeit" in Leipzig bemahlt, sie bestehen aus Keramik und werden dann mit Acrylfarbe recht aufwendig mit einem Pinsel gebrusht .

So nun aber zum Stollen, er soll übrigens das Kind in der Krippe symbolisieren, deshalb auch die weiße Zuckerhaube als Zeichen für die Tücher mit denen das Kind eingewickelt wurde.


Erzgebirgischer Stollen
nach Lutz Geissler vom Plötzblog


Zutaten:

Mehlkochstück:
40 g Ciabattamehl (Weizenmehl Tipo 0)
200 g 3,5% Milch
11 g Salz

Vorteig/Hefestück:
220 g Ciabattamehl (Weizenmehl Tipo 0)
135 g 3,5% Milch
33 g Frischhefe

Früchtemischung:
450 g Sultaninen
120 g Zitronat
80 g Orangeat
100 g Rum (40%)
100 g Weißwein

Butter-/ Mandel-/Gewürz-Mischung:
330 g kalte Süßrahmbutter
200g ganze Mandeln
5 g ganze bittere Mandeln
1 g Kardamonpulver
1 g Muskatblüte gemahlen
0,5 g gemahlener Piment
1 g Zimtpulver
0,5 gemahlender Anis
70 g Zucker
50 g klarer Honig

Hauptteig:
Vorteig
Mehlkochstück
Früchtemischung
Butter-/ Mandel-/Gewürz-Mischung
400 g  Ciabattamehl (Weizenmehl Tipo 0)
50 g 3,5% Milch

zum Abschluß:
200 g Süßrahmbutter
100 g Feinzucker
ca. 200 g Puderzucker

Vorbereitung am Tag vor dem Backen:
Ich hatte diesmal Zitronat und Orangeat im Stück bestellt, diese dann als erstes klein gewürfelt und zusammen mit den Sultaninen in einer Schüssel vermischt. Dann alles mit dem Rum und Weißwein übergießen und gut durchmischen. Die Mischung 12 - 24 Stunden quellen lassen, dabei immer mal wieder mischen. Ich hab die Schüssel mit einem Deckel abgedeckt und in der Küche stehen lassen, denn die Früchtemischung  soll zum Backen ca. 25°C warm sein.
Als nächstes werden die Mandeln in kochendes Wasser gegeben und ca. 10 min ziehen lassen. Dann sind sie bereit um aus der Haut geschnipst zu werden. Die geschälten Mandeln werden anschließen fein gerieben, oder so wie ich im Multihacker ganz fein gehackt.
Beim Kardamon verwende ich immer ganze grüne Kapseln, röste sie in einer Pfanne, löse die Schale ab und zerstoße die Samen im Mörser zu feinem Pulver.
Nun ist alles vorbereitet und man kann die kalte Butter mit den Mandeln, Gewürzen und allen Zutaten verkneten, am besten in der Küchenmaschine, damit es nicht zu warm wird. Die Mischung kommt dann für 12 - 24 Stunden in den Kühlschrank.
Für das Mehlkochstück wird das Mehl mit der Milch und dem Salz glatt gerührt und anschließend aufgekocht - rühren nicht vergessen. alles solange weiterkochen bis ein dicker Brei entstanden ist. Die Masse abdecken und bei Zimmertemperatur mindestens 3-4 Stunden auskühlen lassen.

Einen Tag später wird gebacken:
 Alle Zutaten für das Hefestück werden erst 2 min auf niedrigster Stufe, dann nochmal 5 min auf 2.Stufe der Küchenmaschine geknetet. diesen Vorteig dann 45 - 60 min bei Zimmertemperatur gehen lassen, der Teig wird sich ungefähr verdreifachen.
15 min vor dem Ende der Gehzeit die Butter-/ Mandel-/ Gewürzmischung aus dem Kühlschrank nehmen und kurz durchkneten, denn die Mischung soll knetbar und kühl, aber nicht kühlschrankkalt sein.
Nun den Vorteig, das Mehlkochstück, Milch, Mehl und die Butter-/ Mandel-/ Gewürzmischung erst 3 min auf der niedrigsten und anschließend 10 min auf der zweiten Stufe verkneten. Am Anfang war alles so matschig, dass ich dachte es wird nie was, aber nach dem Kneten entstand wirklich ein zwar weicher Teig, aber er klebt nicht und löst sich vom Rand, genau wie Lutz es angegeben hatte.
Nun soll der Teig für 20 min bei Zimmertemperatur ruhen. Inzwischen die Früchtemischung abtropfen lassen.
Nach der Gare die abgetropfte Früchtemischung entweder von Hand oder vorsichtig mit der Maschine in den Teig kneten. Der Teig wird anschließend in 2 Teile geteilt und jeweils zu längliche Laiben formen und ca. 1 cm tief einschneiden. Da der  Teig sehr weich ist, lieber nicht zu tief einschneiden, damit die Stollenbesser in form bleibt.
Nun wieder 30 min bei Zimmertemperatur gehen lassen.



Inzwischen den Backofen  auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Stollen reinschieben und den Ofen kurz ein wenig ofen stehen lassen, damit die Temperatur auf 180°C runtergeht, mit dem Blumensprüher reinsprühen damit ein wenig Dampf entsteht. Den Stollen ca. 55 min backen, er sollte eine Kerntemperatur von 88 - 92°C haben.
Nach der Backzeit ca. 45 min auskühlen lassen und mit reichlich flüssiger Butter einstreichen.



Anschließend an einem kühlen Ort (12-16°C) reifen lassen.
Ich hab ihn dann in eine Pergament-Stollentüte  gesteckt und weiter kühl gelagert - für 1 Woche, dann haben wir ihn pünklich zum 1. Advent angeschnitten.

Vor dem Anschnitt wird der Stollen wieder mit reichlich Butter eingestrichen, dann schön mit Puderzucker bestreuen und das ganze nochmal wiederholen.


Dann war es soweit der Stollen wurde angeschnitten:


Fazit: Mir war der Stollen ein wenig zu trocken, meine Männer fanden ihn gut. Was ich besonders mag ist die leichte Note der Gewürze die in die Nase steigt, bevor man reinbeißt.


Dienstag, 24. November 2015

Weil heute dein Geburtstag ist ... mein 2. Bloggeburtstag mit einer Schoko-Cassis-Torte

Schon wieder ist ein Jahr vergangen, Mannomann wie schnell die Zeit vergeht, ich kann es selbst fast nicht glauben:

Mein 2. Bloggeburtstag ist heute !!



Ich hatte mir im letzten Jahr viel Neues vorgenommen, einiges hab ich umsetzen können, vieles auch nicht. Irgendwie fehlt mir im Moment oft die Zeit. Ich schaue ja gern bei anderen Blogger-Kollegen vorbei und bin oft beeindruckt, manchmal ein wenig neidisch für das was sie so tolles abliefern.
Aber ich möchte es nicht zum Krampf ausarten lassen, sondern es soll mir ja auch Spass machen.
Ich freue mich immer über ein, hoffentlich gutes, Feedback ;-) Das erhalte ich ab und zu verbal von Freunden, Bekannten oder auch Kollegen, mit den Kommentaren hapert es immer noch ein wenig ;-(

Aber heute wird erst mal gefeiert!
Zuvor mal wieder ein kleiner Rückblick mit ein wenig Statistik:

Bis heute habe ich 79 Posts verfasst, das sind nur 27 seit dem letzten Geburtstag ;-(
Aber meine Besucherzahlen haben sich sehr positiv entwickelt. Insgesamt hatte ich bis heute rund 21.400 Besucher, also ich find das schon viel .
Hier mal die ersten drei Plätz der beliebtesten Posts:

1. Regenbogenkuchen mit 968 Besucher
2. Himbeertörtchen mit Dekorbiskuit mit 590 Besucher
3. Schoko-Cupcake mit Ganache-Topping und ... mit 460 Besuchern

Aber was sich zu meiner großen Freude wirklich verbessert hat sind die Fotos!  Da mein Maxi S. mit fotografieren angefangen und sich dafür eine Spiegelreflexkamera zugelegt hat, darf ich die auch mit benutzen. Okay mit der Bedienung hapert´s noch ein wenig, auch hier beschäftige ich mich einfach zu wenig mit dem Teil;-(

Aber nun endlich zum gemütlichen Teil der Geburtstagsfeier!
Zum 2. Geburtstag sollte es schon was Größeres sein und die Torte hat mich in dem Buch "Törtchen & Tartelettes" von Matthias Ludwigs von Anfang an angelächelt. Als ich auf dem wunderbaren Blog von Maren die Torte in klein und mit Abwandlung gesehen hatte, ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Naja und der Bloggeburtstag ist doch die ideale Gelegenheit um mal eine opulente Torte zu backen.


Ich war ja selbst ein wenig erschrocken, als ich die Torte fertig zusammengesetzt habe, war sie schon ganz schön groß.


Eigentlich hatte ich ja auch eine Fotoserie zur Entstehung der Torte geplant, aber als ich so angefangen habe zu backen, war ich so versunken, dass ich es vergessen habe.

Schoko-Cassis-Torte


eingelegte Beeren
Zutaten:
150g schwarze Johannisbeeren TK
15g Puderzucker
15g Cassislikör 

Alle Zutaten mischen, damit alles gut durchziehen kann. 

Dann ca. 1kg schwarze Johannisbeeren pürieren und durch ein Sieb streichen.
Nun werden 3 Backbleche Biskuitteig gebacken und ein runder Mürbeteig:

Schoko-Mürbeteig
Zutaten:
45g Puderzucker
60g Butter
1/2 Ei  (ca. 25g)
1/4 TL Salz
15g gemahlene Mandeln
115g Mehl
13g Kakao

Butter, Puderzucker und Salz mit dem Knethaken vermischen, die Mandeln und das Ei nach und nach zugeben. Zum Schluss das Mehl mit dem Kakao mischen, dazugeben und alles zügig zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Folie wickeln und mindestens 30 min. zum Kühlen in den Kühlschrank. (Inzwischen könnte man den Biskuit machen.)
Backofen auf 160°C Umluft vorheizen. Dann den Teig ausrollen und einen Boden von 14 cm Durchmesser ausschneiden. Den Boden in eine mit Backpapier ausgelegte Form legen, etwas Backpapier obendrauf und darüber Erbsen zum Blindbacken.  Dann ca. 20 min backen.

Schokobiskuit
Das Rezept ist für ein Backblech, ich hab 3 Bleche gebacken, dafür das Rezept verdreifacht.

Zutaten:
70 g gemahlene Mandeln
70g Puderzucker
2 Eier
3 Eiweiß
45g Zucker
55 gesiebtes Mehl
20g gesiebter Kakao
25g geschmolzene Butter

Zuerst den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen, dann Mandeln, Puderzucker und die Eier schön dickcremig aufschlagen. Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen. 1/3 des Eischnee´s unter die Eigelbmasse ziehen, den restlichen Eischnee draufgeben. Anschließend das Mehl mit dem Kakao mischen und ebenfalls auf die Masse geben. Nun alles vorsichtig unterheben. Einen Löffel von der Masse unter die flüssige Butter rühren,  damit werden die Konsistenzen angeglichen und die Massen lassen sich leichter verrühren. Nun also die Buttermischung unter den Rest heben und alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und ca. 8 - 12 min backen
Bei einem Blech den Teig vor dem Backen mit Schokoraspel bestreuen.
Aus dem Biskuit werden dann 2 rund Böden von 14 cm Ø und 2 Böden von 24 cm Ø ausgeschnitten.
Man kann aber auch gleich rund Böden backen.
Aus dem Biskuit mit der Raspelschokolade werden 3cm breite Streifen geschnitten.

Jetzt zu den Füllungen:

Schokoladenmousse
Zutaten:
300g Kuvertüre (70%)
600 ml Sahne
3 Blätter eingeweichte Gelantine

Ich hab ja versehentlich 900ml Sahne genommen und dann riesige Angst ob das Mousse fest genug wird. Es wurde fest, allerdings wird die Torte durch die Menge auch mächtiger.

Cassismousse
Zutaten:
60 ml Cassislikör
12 Blatt eingeweichte Gelantine 
500g schwarzes Johannisbeerpüree
1 l Sahne

Eigelbschaum
Zutaten:
300g Eigelb (15-16  Stück
300g Zucker

Beide Mousse´s werden paralell zubereitet:

Die Kuvertüre wird bei ca. 50°C geschmolzen. Parallel dazu den Likör für das Cassismousse erwärmen und die ausgedrückte Gelantine darin auflösen. 1/3 des Püree´s dazugeben und kurz mit erwärmen. Anschließend das restliche Püree gründlich unterrühren und erst mal beiseitestellen.

Für beide Mousse wird der Eigelbschaum benötigt. Dazu das Eigelb in der Küchenmaschine sehr schaumig schlagen. Währenddessen den Zucker mit 80 ml Wasser zum Kochen bringen und auf 120°C erhitzen. (meine Infrarotthermometer ist da echt super). Diesen Zuckersirup in einem dünnen Strahl in die Eigelbmasse fließen lassen - während die Maschine weiterrührt. Alles weiter aufschlagen, bis die Masse lauwarm ist.

Für das Schokomousse nun die Sahne cremig schlagen und 1/3 davon unter die geschmolzenen Sahne ziehen. Die Gelantine nur leicht ausdrücken, damit wenig Wasser erwärmen so dass sie sich auflöst. Ein wenig von der Schoko-Sahne-Mischung in die aufgelöste Gelantien rühen und anschließend diese Mischung wieder unter die Schoko-Sahne rühren. 240g des Eigelbschaumes und die restliche Sahne werden nun ebnfalls untergehoben.

Die Sahne für die Cassismousse aufschlagen. Zu der vorbereiten Masse aus dem Cassispüree den restlichen Eigelbschaum und die geschlagene Sahne geben und vorsichtig unterziehen.

Jetzt kann man mit dem Zusammensetzen der Torten beginnen:

Einen Tortenring mit 16 cm Ø und einen Tortenring mit  26 cm Ø am besten zuerst mit Tortenrandfolie auslegen. Dann wird der Ring mit 3 cm-Biskuitstreifen ausgelegt. Dabei ruhig die Streifen auf Spannung einlegen. Anschließend gibt man in die Mitte des kleinen Tortenrings den Mürbeteigboden. Darauf kommt eine dünne Schicht der Schokoladenmousse und darüber ein Biskuitboden. In den großen Tortenring wird ebenfalls ein Biskuitboden eingelegt.
Nun kann man die Schokomousse auf beide Torten verteilen, sie sollte etwa so hoch wie der Biskuitstreifen sein. (Bei mir ist es höher geraten, da ich ja zuviel Sahne genommen hatte).
Die eingelegten Beeren ein wenig abtropfen lassen, dabei die Flüssigkeit auffangen. Die Beeren auf der Mousse (auf beiden Torten) verteilen, jeweils den 2. Tortenboden einlegen, ein wenig andrücken.
Zuerst den aufgefangenen Saft auf die Böden träufeln, anschließend das Cassismousse auf beide Torten verteilen und glatt streichen.
Ich hab die Torte dann für 2 Tage in den Gefrierschrank gestellt, es reicht aber auch eine Nacht im Kühlschrank.

Dann wird die Torte mit einem Cassisspiegel vollendet, den aber einige Stunden vorher machen.

Cassisspiegel:
Zutaten:
100g Cassispüree
 80 ml Prosecco
20 ml Cassislikör
3 Blatt Gelantine

Gelantine einweichen. die restlichen Zutaten erwärmen und die ausgedrückte Gelantine darin auflösen. Alles gut auskühlen lassen. Dann die Masse pürieren, bis eine sämige Soße entsteht.

Diese Soße nun auf die Torten geben und schön glatt streichen. Vorsicht, wenn ihr wie ich die Torten im TK hattet, zieht der Cassisspiegel sofort an, da muss man schnell sein oder, wie ich, mit dem Fön nachhelfen ;-)

Ich habe dann die Torten aus den Ringen gelöst und zusammengesetzt, dadurch, dass sie gefroren waren ging das sehr gut. Anschließend mit Beeren, gezuckerten Rosenblüten und Schokodekor ausdekorieren.


Ja das mit dem Temperieren der Schokolade, damit der Dekor den richtigen Glanz hat, muss ich noch weiter üben.



Die Rosenblätter hab ich dünn mit Eiweiß eingepinselt, leicht antrocknen lassen und mit Zucker bestreut.



Fazit: Seeeehr lecker, erst die locker leichte, fruchtige Cassismousse, dann Schokomousse eine super Kombination


Dienstag, 17. November 2015

Russischer Zupfkuchen

Heute mal ein richig leckerer Kuchen für einen trüben Herbsttag ;-) Wenn es draußen stürmt, nieselt, vielleicht die ersten Flocken rieseln, wird es so richtig schön heimelig wenn es lecker nach gebackenen Kuchen duftet, so ein wenig nach Schokolade .....
Die Kombination von Quark und Schokolade passt auch richtig gut.



Russischer Zupfkuchen

Zutaten:
375 g Mehl
2 TL Backpulver
35 g Kakaopulver
1 Prise Salz
200 g Zucker
1 Ei
200 g kalte Butter

für den Quark:
150 g Butter
3 Eier
500 g Magerquark
150 gZucker
1 Päck. Vanillepudding
1 TL Zitronenabrieb
Vanille

Zuerst den Mürbeteig machen: Mehl Backpulver, Kakao und Salz mischen, in der Mitte eine Mulde formen und Zucker und Ei reingeben. Die Butter in Stückchen schneiden und ebenfalls dazugeben. Alles nun vom Rand aus schnell zu einem Teig kneten, oder die Küchnmaschine arbeiten lassen. Das Ganze sollte zügig geschehen, damit der Teig nicht zu warm wird. Anschließend den Teig in Folie wickeln und ca. 30 min. kühl stellen.

In der Zwischenzeit kann man schon mal die Quarkmasse vorbereiten: Zuerst die Butter schmelzen und abkühlen lassen. Die Eier trennen, die Eiweiße inzwischen kalt stellen. Die Eigelbe mit dem Quark, 100g Zucker, , Puddingpulver, Vanille und Zitronenschale verrühren. Anschließend wird die geschmolzenen Butter eingerührt. Nun die Eiweiße mit dem restlichen Zucker steif schlagen und am besten in 2-3 Teilen unter die Quarkmasse ziehen

Den Backofen schon mal auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Eine Springform (26 cm) mit Backpapier auslegen. 2/3 des Mürbeteigs rund ausrollen und auf den Boden der Form legen und dabei einen Rand hochziehen. die Quarkmasse nun einfüllen und vom restlichen Teig Streusel zupfen und auf dem Quark  verteilen.

Den Kuchen in den Backofen schieben (2. Schiene von unten) und ca. 50 - 55 min backen.
Danach den Kuchen noch etwa 30 min in der Form abkühlen lassen. danach den Kuchen aus der Form lösen und auskühlen lassen.



Fazit: Am besten noch leicht warm verputzen - mmh lecker.

















Quelle: Backschätze von GU

Mittwoch, 4. November 2015

Baguette Parisienne

Irgendwie hab ich das Gefühl das ich in letzter Zeit ständig Brot backe.
Beim Schreiben des letzten Posts hatte ich gerade ein Ciabatta im Ofen, das sehr gut gelungen ist und letzte Woche gleich noch mal gebacken wurde. Leider hab ich keine Fotos gemacht, aber ich werde es wiederholen.
Heute stand mal wieder Baguette auf dem Programm. Mein MiniS feiert nämlich morgen im Hort seinen Geburtstag und da soll es ein Gurkenkrokodil und Baguette geben und er meinte auch gleich, das muss ich selbst backen. Das macht die Mama doch gerne!

Dieses Baguette hab ich schon sehr oft gebacken, einfach so natur, mit Kräutern, mit Oliven oder mit getrockneten Tomaten und es hat jedesmal sehr gut funtioniert.
Das Baguette ist sehr schnell gemacht, man braucht nur viel Zeit für die Gare.

Aber nun gehts erst mal los:

Baguette Parisienne


Zutaten:
500 g Mehl
13 g Salz
10 g Frischhefe
400 ml Wasser

Zuerst die Hefe in ein Gefäß reinbröckeln und mit dem Wasser aufgießen, umrühren damit die Hefe sich auflöst. Dann in eine große Schüssel (der Teig geht richtig schön auf) das Mehl geben. In die Mitte eine Mulde formen und das Wasser-Hefe-Gemisch hineingießen:


Nun alles mit einer Teigkarte, Spatel o.ä. soweit vermengen dass alles vermischt ist und keine trockenen Nester mehr vorhanden sind. Den Teig allerding nicht kneten!


Die Schüssel mit Folie luftdicht verschließen und für 12 - 16 Stunden kühl stellen (ich stell ihn  immer in den Hausflur). Danach hat der Teig  eine feuchtglänzende Überfläche und viele kleine Blubberblasen.

Dieses Mal hab ich allerdings eine Abweichung vom Rezept vorgenommen: nach der Hälfte der Gärzeit habe ich den Teig gedehnt und gefalten. Das Vorgehen beschreibt am Besten dieses Video Dehnen und Falten von  Lutz Geissler.
Danach ist der Teig etwas fester und am Ende der Gare mit größeren Blasen durchzogen.

Inzwischen kann man schon mal das Backblech vorbereiten. Ich habe kein Baguetteblech, deshalb falte ich ein Stück Backpapier, so dass 3 Unterteilungen entstehen:


Nun den Teig vorsichtig auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche geben, in 3 Teile teilen und zu Baguettes formen. Mir hat da auch wieder ein Video von Lutz Geissler sehr geholfen: Baguette formen
Die Baguettes auf das Backpapier setzen und nochmals gehen lassen, ca. 1/2 Stunde


Inzwischen den Backofen auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Das Blech mit den Teiglingen in den Ofen schieben und mit einem Blumensprüher ein wenig Wasser auf den Boden des Backofens sprühen, das sorgt für eine wunderbare Kruste. Ca. 20 min backen, so dass es schön goldgelb ist, lieber mal 3 min länger, die haben mir nämlich gefehlt.

Trotzdem ist ein schönes Baguette entstanden:





 

Fazit: Ein leckeres Baguette was mit wirklich wenig Aufwand gemacht ist.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Pflaumenkuchen

Eigentlich hab ich gedacht zeitlich wird es etwas besser, aber leider Fehlanzeige.
Irgendwas ist halt immer. Relativ spontan hatte ich mich entschlossen vom Schulanfang meines Jüngsten doch ein Fotobuch zu gestalten - peng wieder 2 Wochen rum.
Dabei hab ich in den letzten Wochen schon einiges gebacken, nur meist nicht verbloggt.
Beim Backen hab ich mich allerdings eher auf Altbewährtes gestürzt, z. B. ein Pflaumenpinwheel(ich mag es !!),  das leckere 30-Stunden-Baguette, was mir diesmal besser gelungen ist - tja Übung macht den Meister. Ja und heute ruht gerade hinter mir ein hoffentlich leckeres Ciabatta was ich aber zum ersten Mal probiere.
Grundsätzlich glaub ich die Früchte des Herbstes sind eher die meinen. Viele lieben ja die ganzen Beerenfrüchte, für Erdbeertorte (okay ist eigentlich eine Sammelnussfrucht) verkauft so mancher seine Oma (hoffentlich nur im übertragenen Sinne!) Ich bin da gar nicht so heiß drauf, ich mag sie einfach am liebsten frisch ohne alles.
Aber im Herbst, Pflaumen, Äpfel - das ist so meins ich liebe Apfelkuchen, Apfelpinwheel, Pflaumenkuchen - mmmh lecker.

Deshalb hab ich nun schon vor einigen Wochen ganz spontan einen Pflaumenkuchen gebacken.
Im Supermarkt sah ich Samstag früh die Pflaumen, da ging ich schnell in Gedanken durch, was hab ich zu Hause, was brauch ich noch und schon konnte es losgehen.
Das Rezept ist übrigens aus dem Buch "Backschätze" aus dem Gräfe und Unzer Verlag

Pflaumenkuchen

 

Zutaten:
für den Hefeteig:
125 ml Milch
375 g Mehl
21 g frische Hefe
75 g Zucker
60g weiche Butter
1 Ei (M)
1 TL Zitronenabrieb
1 Prise Salz

für die Streusel:
200g Butter
200g Mehl
100g gemahlene Mandeln
150g Zucker
1Prise Salz
Zimt

und ca. 1 kg Pflaumen

Zuerst wird der Hefeteig vorbereitet: dazu die Milch leicht erhitzen, nicht über 40°C. Darin dann die Hefe auflösen. Das Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde reindrücken und die Milch mit der Hefe reingeben. Anschließend die restlichen Zutaten dazugeben und einen schönen geschmeidigen Teig daraus kneten lassen (ich hab eine Küchenmachine, die macht das für mich).
Wenn der Teig fertig ist, die Schüssel mit Folie luftdicht verschließen und den Teig mindestens 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen.

Inzwischen kann man ja schon mal die Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen.

Nach der Gehzeit wird der Hefeteig noch mal durchgeknetet und so große wie ein Backblech ausgerollt. Dann den Teig auf ein Backblech geben und mit den Pflaumen belegen.

Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen

Nun die Streusel aus den entsprechenden Zutaten herstellen. Oft wird ja geschrieben, dass man die Zutaten zwischen den Fingern zu Streusel verreiben soll, ich hab das aber noch nie so hingekriegt. Deshalb lass ich die Streusel ebenfalls von meiner Küchenmaschine machen, da sind sie zwar nicht ganz so krümelig, geht aber auch.

Die Streusel nun auf die Pflaumen verteilen, ich habe dann noch ein wenig Hagelzucker drübergestreut, gehobelte Mandeln wären sicher auch ganz lecker, und ab in den Backofen, für ca. 30 min.


Inzwischen wird es in eurer Küche lecker duften:





Fazit: Ein wunderbar fruchtiger sehr saftiger Pflaumenkuchen. die Hälfte hab ich eingefroren, da hatten wir das nächste Wochenende auch noch was davon!


Freitag, 25. September 2015

Buttermilchbrot

Wie versprochen stelle ich euch heute das Brot vor, was ich letztens gebacken habe. Das Rezept habe ich mal wieder auf den Blog Experimente aus meiner Küche, aber leicht abgewandelt.
Das ist echt ganz leicht zu backen und es hat uns auch sehr gut geschmeckt. Als Zutat hätte ich eigentlich noch 50 gr Dinkel- oder Weizenschrot gebraucht, aber da ich nur 1 kg Packungen gefunden habe und mir das erst mal zu viel war, hab ich es durch Mehl ersetzt. Also falls ihr Schrot zu Hause habt, probiert es ruhig aus.

Buttermilchbrot 



Zutaten:
300g Weizenmehl
200g Dinkelvollkornmehl
50g Roggenmehl
55g Wasser
325g Buttermilch
15g Frischhefe
15 g Salz
10g Zucker

Die Hefe in den lauwarmen Wasser auflösen. Zuerst die Mehle, dann die restliche Zutaten in eine Schüssel geben und von der Küchenmaschine erst 5 min langsam und dann 10 min schnell zu einem schönen glatten und straffen Teig kneten lassen. Die Schüssel mit Frischhaltefolie luftdicht abdecken und 2 Stunden und 45 min zur Gare stellen, Temperatur ca. 24°C.
Nach 1 und nach 2 Stunden den Teig jeweils aus der Schüssel nehmen, lang zu einem Strang ziehen und dann zweimal falten: erst ein Drittel von links nach rechts, dann ein Drittel von rechts nach links einklappen, damit erhält man dann wieder ein kleines Päckchen. Das Päckchen wieder in die Schüssel geben und wieder zur Gare stellen.
Nach der gesamten Garzeit, (ich hab es sogar noch eine Stunde länger gehen lassen, geht auch ;-)) den Teig aus der Schüssel nehmen, kurz durchkneten und zu einem Batard (ein längliches Brot mit spitzen Enden) formen. Dieses Video beschreibt es wunderbar, so schön hab ich es allerdings nicht hingekriegt.


Das geformte Brot noch mal abdecken, z.B. mit einem Tortencontainer oder einer Schüssel und nochmal 30 min gehen lassen.
Inzwischen den Backofen auf 250°C gut vorheizen. Ich hab diesmal einen Backstein verwendet, diesen oder auch ein Blech unbedingt mit vorheizen. Nach der Garzeit das Brot 2 mal ca. 2cm tief einschneiden, am Besten geht das mit einer Rasierklinge. Das Brot nun vorsichtig auf den heißen Pizzastein heben und in den Ofen schieben, kurz die Tür schließen, dann mit einem Blumensprüher einige Sprühstoße Wasser reinsprühen, so dass schön Dampf entsteht.
Nach 10 min den Backofen kurz öffnen, damit der Dampf entweichen kann und die Temperatur auf 190°C runterdrehen. Nun das Brot noch 40 min backen, dabei die letzten 5 min die Backofentür leicht öffen - dadurch wird die Kruste schön knusprig. Am Ende der Backzeit das Brot auf einen Rost auskühlen lassen.


Wenn das Brot noch leicht warm ist anschneiden, nur ein wenig Butter - mmmmh